Sonntag, 18. Dezember 2011

Wozu noch schreiben?

Nach mehr als fünf Jahren stellt sich die Frage für mich ganz konkret. Wozu noch einen (inzwischen schon anachronistisch anmutenden) Blog pflegen? Haben neue Kommunikationsformen diesen nicht schon längst überflüssig gemacht? Als Medium der Selbstfindung diente der Zeittotschläger ohnehin nicht. Vielmehr bündeln sich hier willkürlich anmutende Repräsentationen von Seinsformen, deren Wesensgehalt weit über die Möglichkeiten der begrenzten Form hinausweisen müssen, zumal sich die Beiträge seit geraumer Zeit ohnehin meist in Verweisen auf fremde Gedanken erschöpfen. Auch deshalb begrenzt sich die Anzahl der regelmäßigen Leser auf eine recht überschaubare Zahl, die von der Anzahl an zufälligen Besuchern weit übertroffen wird. 

Der Autor hadert regelmäßig mit Sinn, Struktur und Inhalt dieser Seite, mit dem Spannungsverhältnis von Intimität und Distanz, Arbeit und Leben, Verblendung und Wahrhaftigkeit, und der damit verbundenen Themensetzung, die von Inkonsistenz und Inkonsequenz geprägt ist. Die zentrale Frage ist daher eine ganz grundsätzliche: Wie lässt sich eine unförmige Form wie diese sinnvoll weiterführen, wo sich nicht einmal die Ich-Maschine sicher ist, wozu genau sie das überhaupt tut?

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